„Frame the Future“: Die Perspektive der jungen Menschen in Tirol

Im November wurden die besten Fotos ausgezeichnet. Ab jetzt sind sie als Wanderausstellung tirolweit zu sehen.

Das war derlandesweite Jugendfotowettbewerb

Die Fotos der jungen Menschen senden eine starke Botschaft: Wie wirkt sich der Klimawandel auf uns in Tirol aus? Und wie verstärkt die Klimakrise soziale Ungleichheiten hier vor unserer Haustür?

Der Aufgabe, diese Fragen durch Fotografie zu beantworten, stellten sich Tiroler Schüler:innen und Studierende beim Jugendfotowettbewerb „Frame the future“. Die zahlreichen Einsendungen zeigen, dass die konstruktive Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung geglückt ist.

Die besten Fotos wurden am Freitag, dem 15. November im Rahmen des Klimanetzwerktreffens ausgezeichnet. Unterteilt in Einzel- und Gruppeneinreichungen wurden Ausflugs- oder Kinogutscheine und Sachpreise verliehen.

Die ausgezeichneten Fotos werden nun mit den Begleittexten der Fotograf:innen Teil einer tirolweiten Wanderausstellung. So kann dieses wichtige Thema weiterhin aufgegriffen werden und steht als Unterrichtsmaterial zur Sensibilisierung und Hervorhebung der Folgen des Klimawandels in Tirol zur Verfügung.

Der nächste Schritt:

Die Wanderausstellung

Um die Reichweite der Idee hinter des Fotowettbewerbes zu vergrößern, führen wir das Projekt nach der Preisverleihung fort. Die ausgezeichneten Fotografien werden samt Begleittext teil einer Wanderausstellung, welche Bildungs- und Jugendarbeitseinrichtungen kostenlos inklusive Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt wird. Die genauen Rahmen- und Buchungsbedingungen finden Sie hier:

Die Auszeichnungen in der

Einzelwertung

Erstplatzierung EinzelwertungTobias Pirker, 17 Jahre, HAK Innsbruck

Laut der WBI Studies Repository, welche im Jahr 2015 veröffentlicht wurde, fallen auch die Tiere unter die Soziale Gerechtigkeit.

Durch unseren Egoismus und Kapitalismus zerstören wir nicht nur unsere Welt und die unserer Kinder. Wir zerstören auch die Welt derer, die am wenigsten dafürkönnen. Nämlich die der Tiere.

Jährlich schmelzen unzählige Mengen an Eis und Schnee. Der Meeresspiegel steigt und ganze Ökosysteme verschwinden. Arten, die seit Millionen von Jahren existieren, sterben in einem Tempo aus, das nie zuvor gesehen wurde. Unser unstillbarer Konsum trägt die Schuld, doch viele verschließen die Augen vor den Konsequenzen. Wenn wir nicht umdenken, wird es irgendwann zu spät sein, die Katastrophe aufzuhalten. Die Zeit, in der wir noch etwas ändern können, läuft uns schneller davon, als uns lieb ist.

Zweitplatzierung EinzelwertungDavid Feiner, 19 Jahre, BHAK/BHAS Kitzbühel

Das Bild, das ich für den Wettbewerb auswähle, zeigt die idyllische Kleinstadt Kitzbühel inmitten einer beeindruckenden Berglandschaft […] Wie können wir diese Schönheit und natürliche Balance für zukünftige Generationen bewahren? Der Fluss im Vordergrund, die Bahngleise und die Gebäude symbolisieren unsere Verbundenheit mit der Natur und die Infrastruktur, die wir geschaffen haben […]. Die Bahngleise stehen für eine Zukunft, in der der öffentliche Verkehr den CO₂-Ausstoß erheblich reduziert, während der Fluss symbolisch für den Schutz unserer natürlichen Ressourcen steht. Die grünen Wiesen und dichten Wälder im Hintergrund erinnern uns daran, dass unsere Maßnahmen heute entscheidend dafür sind, wie unsere Welt morgen aussieht. Jeder Baum, jeder Fluss, jede Entscheidung zählt.
Dieses Bild soll uns inspirieren, über unsere Verantwortung nachzudenken und aktiv zu werden, um eine klimagerechte Zukunft zu gestalten. Es liegt in unseren Händen, diesen Blick auf die Welt auch für die kommenden Generationen zu bewahren.

Drittplatzierung EinzelwertungMaria CoelhoDe-Mesquita, 18 Jahre, Universität Innsbruck

Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, als ob die Komponenten des Fotos vier getrennte Bilder darstellen. Doch bei näherer Betrachtung erkennt man, dass sich die vier Teile miteinander verbinden und in der Mitte ein Viereck entsteht. Dies soll symbolisieren, dass wir – obwohl wir oft glauben, verschieden zu sein – viel mehr gemeinsam haben, als wir denken. Außerdem zeigt es, dass die Tierwelt, der Mensch und die Natur voneinander abhängig sind.

Die Natur, die immer mehr durch das Zubetonieren von ehemaligen Grünflächen oder das Artensterben verloren geht, betrifft uns alle […].

Das Aussterben der Arten wird langfristig auch den Lebensraum der Menschen und ihre Lebensqualität beeinflussen. Während wohlhabende Menschen die Möglichkeit haben, dorthin zu ziehen, wo das Ökosystem noch intakt ist, bleiben andere zurück und müssen mit den Folgen eines zerstörten Lebensraums zurechtkommen. Es sollte nicht vom Geld abhängen, ob jemand intakte Natur erleben kann – sie sollte für alle zugänglich sein.

Anerkennungspreise in der Kategorie „Einzelwertung“

Leonor Cardoso Nunes, 17 Jahre, HAK Innsbruck

Indem Radwege ausgebaut und der Radverkehr gefördert wird, ist es möglich, dass Menschen unabhängig von ihrem Einkommen Mobil sind. Familien können mit E-Bikes ihre täglichen Wege bewältigen. Insbesondere in ländlichen Gebieten ein wesentlicher Fakt für die Gleichstellung der Chancen. Außerdem trägt der Fahrradverkehr wesentlich dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Gesundheit der Menschen zu fördern. Zusammenfassend ist es so, dass die Unterstützung des Radverkehrs in Tirol nicht allein den Umweltschutz bewirkt. Wie es auf dieses Bild zum erkennen ist fahren schon viele Schüler bzw. Lehrer der BHAK-Innsbruck mit Fahrrädern zur Schule, damit auch sie was für unsere Umwelt leisten können.

Lorena Kupfner, 17 Jahre, HAK Schwaz

Im Bild wird die Auswirkung des Klimawandels verdeutlicht, indem Überschwemmungen erkennbar sind. Da immer mehr Asphaltflächen vom Menschen gebaut werden, kann das Regenwasser nicht in den Boden versickern, was zu Überschwemmungen führt. Diese haben potenziell gravierende Auswirkungen auf Menschen und Umwelt.

Sophia Hofer, 16 Jahre, HAK Innsbruck

Stubaier Gletscher – Sommer 2024

Jeder weiß, dass das Schmelzen von Gletschern ein großes Problem ist.

Große Mengen an Schmelzwasser können zusammen mit viel Regen zu schlimmen Überschwemmungskatastrophen führen, was gefährlich ist.

Gletscher stabilisieren auch Berge und Felsmassen. Beim Schmelzen des Gletschers kann es zu Felsstürzen kommen, die Menschen und Infrastrukturen sehr gefährden können.

Solche Katastrophen sind schlimm und es gibt leider oft Verluste. Sozial benachteiligte Menschen haben es oft schwerer sich von solchen Sachen wieder zu erholen, aber ich finde in Tirol ist das nicht ein so großes Problem, da Hilfe immer sofort an Ort und Stelle ist.

Trotzdem ist es wichtig die Gletscher zu schützen und etwas gegen den Klimawandel zu tun, da wir ja nur diese Erde haben und es wahrscheinlich nur noch schlimmer kommen wird, besonders für die jüngeren Generationen.

 

 

David Vötter, 17 Jahre

Dieses Bild zeigt die A13-Autobahn, wie sie sich durch die Landschaft Tirols schneidet. Die breite Betonfläche, die das Tal durchtrennt, wirkt wie ein Fremdkörper in der Natur. Was wäre, wenn diese Autobahn nie hier gebaut worden wäre oder stattdessen in einen Tunnel verlegt worden wäre?

Stellt euch eine Welt vor, in der die A13 nicht existiert. Statt grauem Asphalt und lärmenden LKWs breiten sich grüne Wiesen und dichte Wälder aus. Die Natur hätte sich frei entfalten können, ungestört von Abgasen und Straßenlärm. Der Himmel wäre klar und die Luft rein. Wo jetzt Betonbauten und Raststätten das Auge stören, wäre Platz für Wanderwege, Radstrecken und Naturerlebnisse […].

Ohne den Verkehr auf der Autobahn wäre der CO2-Ausstoß deutlich geringer, und der Schnee auf den Bergen würde länger erhalten bleiben. Es wäre ein Tirol, das mehr Platz für Menschen und Natur bietet […]. Die Zerschneidung der Natur wäre vermieden, und die Harmonie zwischen Mensch und Umwelt könnte neu erblühen. Eine bessere, grünere Zukunft wäre möglich.

Die Auszeichnungen in der

Gruppenwertung

Erstplatzierung GruppenwertungSchülerinnen der HLW Kufstein (3AHW MID) (16-17 Jahre)
Sophie Gramshammer, Sophie Schwarz, Nina Dieser, Tanja Dissertori, Jana Rathgeber-Kurz, Sara Steiner und Mailin Salzburger

Der Blick in die Zukunft: Ein Wettlauf gegen die Klimakrise …

Die Sonnenblumen stehen sinnbildlich für die Natur – sie erblühen in leuchtenden, lebendigen Farben und versuchen, den Auswirkungen der Klimakrise zu trotzen. Person A auf der linken Seite verkörpert die kommenden Generationen. Es ist dringend notwendig, dass wir unsere Lebensweise ändern, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder in einer Welt leben können, die von Tieren, klaren Flüssen, unberührter Natur und angenehmen Temperaturen geprägt ist. Doch Person A greift vergeblich nach den Blumen, sie sind zu weit entfernt, unerreichbar […]. Person B auf der rechten Seite repräsentiert unsere eigene Generation. Wir erkennen zunehmend, dass eine Veränderung unabdingbar ist […].

Die Glaskugel in der Mitte symbolisiert den Blick in die Zukunft – was wird sie bringen? Unwetter werden immer heftiger und richten verheerende Schäden an, sowohl an der Natur als auch an unseren Lebensräumen. Trotz dieser zerstörerischen Kräfte zeigt sich die Natur in ihrer ganzen Pracht, sie kämpft unermüdlich, um gegen die Auswirkungen der Klimakrise anzukommen […]. Wie lange wird es dauern, bis die Natur endgültig an ihre Grenzen stößt?

Zweitplatzierung GruppenwertungJUZE Serfaus (12-16 Jahre): Sofia Lässer, Maja Sommergut, Georg Thurnes, Alan Geiger, Felix Schalber, Johannes Rietzler, Tom Neumann

Das Bild zeigt einen Wildbach, der vor kurzem durch Starkregen zu einem Murenkegel wurde. Die traditionelle Bewirtschaftungsweise, dargestellt durch den Schützen, wird von immer häufigeren und schwereren Starkwettern und den damit verbundenen Schäden konfrontiert.

In unserer Region im Tiroler Oberland ist vor allem die traditionelle Landwirtschaft von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Diese Ungerechtigkeit haben die Jugendlichen versucht einzufangen

Die Hilflosigkeit in Anbetracht der Schäden von Überschwemmungen und Muren soll auf diesem Bild dargestellt werden. Die verursachten Schäden können nur noch mit schweren Geräten, verbunden mit erheblichen Kosten, beseitigt werden.

Drittplatzierung GruppenwertungMS Fließ (11 Jahre): Anna Jäger, Marie-Sophie Spiß, Nina Obergolser, Marie Graber und Lea Recher

Früher gab es mehr Freiflächen als heute. Die Wiesen und Felder wirken kühlend und speichern CO2. Es gab weder auf der Erde noch in Fließ so viele Menschen wie heute. 

In Fließ und auf der ganzen Welt werden viel mehr Häuser gebaut und dadurch werden Pflanzen und Lebewesen verscheucht. Es wird immer mehr Verkehr auf den Straßen sein und der Asphalt ist heiß und schadet der Umwelt. Die Menschen beleuchten vieles in der Nacht. Dadurch kommt es zur Lichtverschmutzung und viele Lebewesen sterben deswegen. Es gibt mehr Menschen auf der Welt und es wird mehr besiedelt und Ressourcen benötigt.

Anerkennungspreise in der Kategorie „Gruppenwertung“

VS Hötting 4b, 9 Jahre

In der vierten Klasse haben die Kinder mit der Lehrkraft die Thematik „Klimawandel“ bzw. Klimagerechtigkeit diskutiert. Die Klasse ist zum Schluss gekommen, dass sie ihren Unmut über die katastrophale Entwicklung hinsichtlich des Schutzes unserer Umwelt innerhalb der letzten 43 Jahre kundtun möchte. Habe die Ehre!

 

 

Plakat 1: Graphische Darstellung des Begleittextes Bild 1 (Klasse_arktis_wandel): 1981 – Es gab noch eine Arktis Bild 2 (Klasse_arktis_wandel1): 2024 – Wo ist die Arktis – etwas überzogene Darstellung der Realität

David Vonmetz, Tristan Murmelter
16 Jahre, HAK Innsbruck

Das Foto zeigt einen Tropfen Wasser, der sanft auf eine zarte Pflanze fällt. Dieser Moment zeigt Hoffnung inmitten der Herausforderungen des Klimawandels. Wasser ist nicht nur lebensspendend, sondern auch ein Symbol für die Lebendigkeit unseres Ökosystems. Während sich die Erde erwärmt und Wetterextreme zunehmen, ist die Verfügbarkeit von Wasser für Pflanzen und Tiere gefährdet. Jede noch so kleine Handlung zählt:, Nachhaltige Bewässerungsmethoden nutzen, Regenwasser verwerten und darauf zu achten, wie wir mit unserem Wasser umgehen. Dieses Bild erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere natürlichen Ressourcen zu schützen und zu respektieren. Indem wir uns für eine nachhaltige Zukunft einsetzen, können wir sicherstellen, dass auch kommende Generationen die Schönheit und den Lebenswillen der Natur erleben dürfen.

Das Foto zeigt eine Konfrontation zwischen Natur und menschlichem Müll. Auf der einen Seite prächtige Pflanzen, die das Leben und die Schönheit der Umwelt symbolisieren. Auf der anderen Seite menschlicher Abfall, ein trauriges Zeugnis unseres Konsumverhaltens. Diese macht deutlich, wie der Klimawandel und Umweltverschmutzung auf uns wirken. Der Müll, der sich in unseren Landschaften ansammelt, gefährdet nicht nur die Tierwelt, sondern trägt auch zur Zerstörung von Lebensräumen bei. Es ist ein eindringlicher Aufruf, unser Verhalten zu überdenken und aktiv für eine nachhaltige Zukunft zu kämpfen. Nur gemeinsam können wir die Natur schützen und die Auswirkungen des Klimawandels zurückdrängen, bevor es zu spät ist.

Das war die

Preisverleihung