„Bei den Themen Umwelt und Klima da ist man nie fertig, da muss man sich stetig weiterentwickeln“, weiß Dölsachs Bürgermeister Martin Mayerl. Seit 25 Jahren treibt Dölsach diese Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis voran. So hat man im Raumordnungskonzept nicht nur den Erhalt der Streuobstwiesen in der Gemeinde verankert, sondern auch im Energiebereich deutliche Akzente gesetzt. Neben einem Biomassekraftwerk, sorgen drei PV-Anlagen auf Gemeindegebäuden für zusätzliche 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Außerdem wurde eine Energiegemeinschaft gegründet, um den Eigenverbrauch zu verbessern. Durch die seit Jahren vorhandene Energiebuchhaltung konnte außerdem das Schwimmbad, als überdurchschnittlicher Stromverbraucher identifiziert und gehandelt werden. Auf das Beheizen des Freibads wird nun u.a. verzichtet. Mit einem Fußverkehrskonzepts und Anbindungen an den Radweg will man zudem nachhaltige Mobilität fördern.
Welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen hat, das zeigt sich in Osttirol ganz besonders. Sturmschäden haben nicht nur in Dölsach die Schutzfunktion des Waldes gemindert. Auch deshalb sind Gemeinden zum Handeln gefordert. Wie das gelingt, zeigt die Gemeinde Assling vor. Sie ist seit 10 Jahren Teil des Klimabündnis und so wie Dölsach auch e5-Gemeinde.
Die rund 2.000 Einwohner zählende Gemeinde ist nicht nur energieautonom, sondern bereits auch CO2-neutral. Und trotzdem setzt man sich weiter ambitionierte Ziele. Warum? Das weiß Vizebürgermeister und Klimabeauftragter Harald Stocker: „Wir in Assling sind ein Volk des Tuns und während dem Tun gehen oft auch Türen auf. Da lassen sich dann Förderungen lukrieren, für Dinge wo man erst denkt sie seien unrealistisch. So werden aus Visionen schnell Realitäten.“ Eine dieser Realitäten ist der 4,8 Millionen teure Radweg, der die Gemeinde im Lienzer Talboden mit der Bezirkshauptstadt verbinden wird. Die letzte gemeindeeigene Ölheizung soll ebenso bald Geschichte sein.
Für ihr Engagement und die langjährige Klimabündnis-Partnerschaft erhielten beide Osttiroler Gemeinden im Rahmen eines Jubiläumsbesuchen einen Apfelbaum, der ge-meinsam mit den Klimaschutzmaßnahmen der Gemeinden Früchte tragen soll. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit den Gemeinden Assling und Dölsach bereits langjährige Partnerschaften im Sinne des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung pflegen.
So wie 83 weitere Gemeinden in Tirol leisten sie nicht nur lokal einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft, sondern helfen mit Ihren Beiträgen auch konkret jenen Menschen, die sich den Erhalt ihres Lebensraumes nicht leisten können“, verweist die stellvertre-tende Klimabündnis-Geschäftsführerin Maria Legner im Rahmen ihres Jubiläumsbe-such auch auf die Klimabündnis-Partnerschaft mit indigenen Völkern am Rio Negro im Amazonas.