Im Rahmen der solidarischen Unterstützung, die das Klimabündnis Vorarlberg seit mehr als sieben Jahren mit der umweltbewussten Kleinbauernorganisation Serraniagua in Cairo-San José del Palmar entwickelt, ist die Jugendgruppe Águilas Crestadas einer der Teilprozesse, die wir unterstützen. Die Führung und das Engagement junger Menschen für den Erhalt ihrer Gebiete ist der nachhaltigste Weg, um territoriale Veränderungen zu erreichen, die über die Zeit Bestand haben.
Die jungen Menschen der Umweltgruppe Águilas Crestadas haben ein gemeinnütziges Programm ins Leben gerufen, das sich auf Bauernkinder in der ländlichen Gegend von Cairo konzentriert. Aus eigener Erfahrung wissen sie, dass es von Kindheit an wichtig ist, Räume für die Anerkennung der biologischen Vielfalt und das Bewusstsein für den Umweltschutz zu schaffen. Seit 2023 entwickeln sie daher mit Grundschüler:innen aus ländlichen Schulen, Schulungen zur lokalen Biodiversität.
Die teilnehmenden Kinder machen Ausflüge begleitet von Jugendlichen und Erwachsenen, und beobachten und identifizieren Vögel in ihrer Umgebung. Sie besuchen Naturschutzgebiete, um mehr über die lokale Fauna und Flora zu erfahren. Im Jahr 2024 legten sie auch mit Unterstützung der Lehrer:innen ihre Schulgemüsegärten an. Sie konzentrieren sich dabei auf Heilpflanzen. Dort lernen die Kinder etwas über biologischen Anbau, Bodenbewirtschaftung und die Artenvielfalt der für den Garten wichtigen Insekten. Und auch über die heilenden Eigenschaften von Kräutern.
Dieser informele Lernprozess wird von Camila Dávila Hernández (19 Jahre) und Yerson Alejandro Marin Moncada (18 Jahre) geleitet. Sie tragen so zu den formalen Bildungsprojekten der Schulen bei. Diese pädagogische Initiativen zielen darauf ab, die Schüler:innen in die Analyse der Umweltprobleme eines Gebiets und in die Entwicklung von Lösungsstrategien mit einzubeziehen.
Die Arbeit der Jugendlichen fördert die Umweltbildung der Kinder in ihrem Gebiet. Durch sinnhaftes Lernen lernen die Kinder kritisch zu denken und werden sich der Wichtigkeit ihrer transformativen Rolle in der Gesellschaft bewusst.
Mit den Worten von Camila: „Als eine der Leiterinnen des Prozesses empfinde ich eine große Befriedigung, denn abgesehen davon, dass ich etwas zu der Schule beitragen konnte, in der ich selbst gelernt habe, befand ich mich auch in einem ständigen Lernprozess mit den Kindern. Dabei wurde ich daran erinnert, dass ich die Fähigkeit zum Staunen nicht verlieren darf und es wichtig ist, die Welt weiterhin mit den Augen des Kindes zu sehen, das ich einmal war. Auf dem Weg der Erinnerung an meine Kindheit wurde mir klar, dass diese von Serraniagua und Klimabündnis unterstützten Prozesse notwendig sind, um bei den neuen Generationen Spuren zu hinterlassen, damit sie mit einem größeren Bewusstsein aufwachsen.“
Heuer musste Camila in eine andere Stadt ziehen, um an der Universität Biologie zu studieren zu können. Denn in Cairo gibt es keine höheren Bildungsmöglichkeiten für junge Menschen. Yerson und der Rest der Jugendgruppe wird die Stellung halten und weiterhin die Klimakeimlinge des Lebens betreuen.