Mitglied des Monats

15 Jahre „Virger Mobil“ – Pionierarbeit in Osttirol
Virgen ist Klimabündnis-Mitglied der ersten Stunde. Seit 24 Jahren engagiert sich die osttiroler Gemeinde in unserem Netzwerk und hat speziell im Bereich Mobilität Pionierarbeit geleistet.
Gruppenbild von 4 Personen welche vor weißen Auto auf der Dorfstraße von Vrigen stehen

Das Dorf-Taxi „Virger Mobil“ ist schon seit 2005 erfolgreich unterwegs. Gründe genug, um die Gemeinde im Reigen unserer „Mitglieder des Monats“ willkommen zu heißen!

Wir haben Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler 6 Fragen gestellt:

Gruppenbild von 4 Personen welche vor weißen Auto auf der Dorfstraße von Vrigen stehen

Herr Bürgermeister, Virgen ist quasi seit der Gründung des Klimabündnis mit dabei. Wie kam’s?

Der Gemeinderat war gegenüber dem Thema Klima schon immer aufgeschlossen und trägt die Vision des Klimabündnis mit: global denken, lokal handeln. Deshalb war es nur logisch, dass wir im Jahr 1996 – als eine der ersten Gemeinden Tirols – beigetreten sind.  

Virgen hat immer wieder Pionierarbeit geleistet, speziell im Bereich Mobilität: Dorftaxi, PRO-BYKE, Gemeinde mobil. Worauf sind Sie besonders stolz? 

Ein Herzensprojekt ist unser Virger Mobil, weil es eine klimarelevante und soziale Komponente hat: Durch den Einsatz des Virger Mobil können viele Haushalte auf ein Zweitauto verzichten, so wird CO2 eingespart. Gleichzeitig werden soziale Kontakte geknüpft. Die Lebensqualität in unserer Gemeinde steigt. Seit 15 Jahren ist das Virger Mobil unterwegs, seit 2014 elektrisch angetrieben. Das ist nur möglich durch den Einsatz von zahlreichen freiwilligen FahrerInnen, der größte Dank gilt ihnen. 

Stichwort: Klimawandelanpassung. Was macht Virgen diesbezüglich?

Wir setzen beispielsweise gezielte Maßnahmen bei der Waldbewirtschaftung: Wir forcieren lageangepassten Mischwald bei Aufforstungen und setzen Maßnahmen für die Sicherung des Wasserhaushaltes. Bei Verbauungsmaßnahmen achten wir darauf, diese möglichst bodenschonend zu gestalten.

Mit der Klimabündnis-Mitgliedschaft unterstützt Virgen Organisationen am Rio Negro in Brasilien. Welche globale Verantwortung haben wir in Bezug auf die Klimakrise? 
 

Wir blicken über den Tellerrand und wieder zurück. Alles was wir tun oder nicht tun hat Auswirkungen auf das Gesamte. Jede/r Einzelne kann im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun und ist gefordert. Als Gemeinde gehen wir mit gutem Beispiel voran und betreiben umfassende Bewusstseinsbildung. Nicht zuletzt durch die aktuelle Gesundheitskrise lernen wir Zusammenhänge im Kleinen und im Großen kennen. Es geht um Verantwortung, vor allem auch Eigenverantwortung! 

Österreich will 2040 klimaneutral sein, Tirol 2050 energieautonom. Was sind die Zukunftspläne in Virgen?

 
Wir wollen die Nutzung der eigenen Ressourcen forcieren. Im Sonnendorf Virgen ist geplant, die Sonne als Energie-Quelle noch stärker zu nutzen. In den Bereichen Klima und Energie wollen wir intensiver mit unseren Bildungseinrichtungen und regionalen Partnern zusammenarbeiten. 

Was ist ihr persönlicher Zugang zur Nachhaltigkeit? 

Ich wünsche mir, dass die bislang von Interessen und Eigennutz bestimmte Verwendung des Begriffes „Nachhaltigkeit“ sich per definitionem zu einem ganzheitlichen Verständnis ändert, denn Worte bestimmen das Denken. Nachhaltigkeit bedeutet für mich, Verantwortung aktiv für Natur, Gemeinschaft und die universelle Schöpfung wahrzunehmen. 

Porträt von Bürgermeister von Virgen mit Schnurbart

Im Interwiev

Dietmar Ruggenthalerist seit 1992 Bürgermeister von Virgen und Geschäftsführer beim regionalen Abwasserverband.

 

 

GEMEINDE, BETRIEB ODER BILDUNGSEINRICHTUNG:JEDEN MONAT HOLEN WIR EIN BESONDERS ENGAGIERTES KLIMABÜNDNIS-MITGLIED VOR DEN VORHANG

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